Daniel Wernli - Steinmetz, Bildhauer, Grabmale, Taufsteine, Specksteine, Skulpturen

Daniel Wernli mit von ihm geschaffenen Grabsteinen und Skulpturen.

Steine in Kunstwerke verwandeln

Der Wetziker Bildhauer Daniel Wernli gestaltet Grabsteine und Skulpturen

bd. Vor zehn Jahren hat sich der Wetziker Steinmetz und Bildhauer Daniel Wernli selbstständig gemacht und sein Atelier in der ehemaligen Baumwollscheune der Spinnerei Streiff im Flos eingerichtet. Handwerk und Kunst verbindend, gestaltet er hier Grabsteine und Skulpturen, Brunnen, Steintische und Vogeltränken.

Das Atelier von Daniel Wernli befindet sich an verkehrsgünstiger Lage. Automobilisten sehen die Hinweistafel bei der viel befahrenen Kreuzung von Zürcher- und Usterstrasse, gegenüber der Wetziker Kläranlage. Hinter der ehemaligen Baumwollscheune der Spinnerei Streiff fährt die S-Bahn vorbei. Als Blickfang hat Wernli hier drei Basaltsäulen aufgestellt, von Vulkankräften geschaffene Skulpturen. Aus diesem Material gestaltete der gelernte Steinbildhauer kürzlich einen Brunnen für eine Wohnüberbauung der Wetziker Baugenossenschaft Igeba in Kempten. «Die Steine sind nicht bearbeitet, sie sind so gewachsen», erklärt Wernli.

Selbstständigkeit erarbeitet

Daniel Wernli besuchte in Wetzikon die Steiner-Schule, als diese ihr Domizil noch in Kempten hatte. Er lernte Steinhauer in Zürich und Steinbildhauer in Rüti. Der heute 38-Jährige erweiterte seine Ausbildung mit Kursen an der Zürcher Kunstgewerbeschule und an einer Handelsschule. Am 1. Juli 1992 eröffnete er ein eigenes Atelier an der Zürcherstrasse 119. Schritt für Schritt baute er die gemieteten Räume in der ehemaligen Baumwollscheune der Spinnerei Streiff um und aus. Wo früher Gerümpel lagerte, sind jetzt eine gut ausgerüstete Werkstatt und ein Ausstellungsraum eingerichtet, der auch als Büro und Besprechungszimmer dient. Neben einem Computer gehören ein grosses Zeichenbrett und eine Sitzecke zur Ausstattung.

Einkommen durch Grabsteine

Hier zeigt Wernli seinen zumeist privaten Auftraggebern Modellskizzen und Musterplatten von Steinarten. Mit der Gestaltung von Grabsteinen sichert der Kunsthandwerker sein Einkommen. Im Gespräch mit den trauernden Angehörigen sucht Wernli nach einer passenden Form für das Grabmal. Dabei gilt es, die Wünsche der Hinterbliebenen und die Persönlichkeit des Verstorbenen zu berücksichtigen. Dessen Beruf und Freizeitbeschäftigung geben Anhaltspunkte für den geeigneten Stein und das darzustellende Motiv. Nicht zuletzt benötigt der Bildhauer für seine Arbeit fundierte Kenntnisse der Symbolsprache.

Friedhofverordnungen setzen Grenzen

Grenzen setzen den künstlerischen Ideen auch die von Gemeinde zu Gemeinde verschiedenen Friedhofverordnungen. Für jeden Grabstein braucht es ein Gesuch, sozusagen eine Baubewilligung. Vorgeschrieben sind Form, Ausmasse und Bearbeitungsweise des Grabmals. Als Fachmann muss Wernli nicht selten zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen der Behörden und der Hinterbliebenen vermitteln.

Arbeiten auch mit Bronze

Mit der Herstellung von Grabmalen sichert sich Wernli seinen Lebensunterhalt. Eine grosse Ehre bedeutete ihm der Auftrag, beim Waldfriedhof Gossau das Familiengrab von alt Bundesrat Ernst Brugger zu gestalten. Zu den künstlerischen Arbeiten, die in seinem Atelier zu besichtigen sind, zählen neben Skulpturen und Reliefs aus Marmor, Gneis und Granit auch Werke aus Bronze. Ein grosses Schneckenhaus, platziert auf einem Sockel aus Serpentin, fasziniert mit seiner der Natur abgeschauten, zum Ideal weiterentwickelten Form.