Die «Gemeindeväter» werfen einen ersten Blick auf die Schrifttafel. Von links: Gemeinderat Daniel Baldenweg, Gemeindepräsident Jörg Kündig, Gemeindeschreiber Thomas-Peter Binder, Bildhauer Daniel Wernli.
Friedhofsgeschichte in Bronze gegossen
Im Waldfriedhof Gossau ist ein Gedenkstein mit einer Schrifttafel eingeweiht worden
bd. Im Waldfriedhof Gossau wurde am Gründonnerstag ein Gedenkstein mit Schrifttafel feierlich enthüllt. Gestaltet hat das im Eingangsbereich platzierte Werk der einheimische Bildhauer Daniel Wernli.
Der am Tannenberg gelegene Waldfriedhof von Gossau gehört zu den schönsten Parkanlagen im Kanton Zürich. Vor einigen Jahren entstand die Idee, den Eingangsbereich künstlerisch neu zu gestalten.
Die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde erlaubten es dann aber nicht, bestehende Pläne für ein umfassendes Projekt zu realisieren. Schliesslich präsentierten Michel Bécheiraz, damaliges Mitglied der Gesundheitsbehörde, und der in Gossau wohnende Bildhauer Daniel Wernli eine bescheidenere Lösung: Ein Gedenkstein mit Schrifttafel, die über die Geschichte des 1949 eingeweihten Waldfriedhofs informiert.
Zur Enthüllung der Gedenktafel am Donnerstag eingeladen waren Gemeindepräsident Jörg Kündig und Behördenmitglieder. Nicht zu seiner letzten Amtshandlung antreten konnte der erkrankte Friedhofsverwalter Martin Trafelet.
Eine Fahne mit dem Gossauer Wappen bedeckte die unter einer Tannengruppe platzierte Tafel. Gemeinsam entfernten Gesundheitsvorstand Martin Keller und Bildhauer Wernli das farbenprächtige Tuch. Keller zeigte sich in seinem Grusswort erfreut über das gelungene Kunstwerk. Das Verfassen des Textes sei eine heikle Angelegenheit gewesen, erzählte der Gemeinderat. Nicht zuletzt habe Gemeindeschreiber Thomas-Peter Binder dafür gesorgt, dass kein Schreibfehler in Bronze gegossen werde.
Wie Wernli zu seinem Werk erläuterte, sind der grüngraue Andeergranit und die grünlich patinierte Bronzetafel farblich auf die Umgebung des Waldfriedhofs abgestimmt. «Liegend positioniert wirkt der Gedenkstein nicht so dominant wie stehend, sondern ruhig und einladend.»
Schliesslich meldete sich der ehemalige Gemeinderat und Architekt Paul Waldmeier zum Wort: «Ich bin sehr überrascht und gerührt, dass mein Name auf der Tafel verewigt ist.» Nach seinen Plänen war beim Umbau des Friedhofsgebäudes 1986 eine Kapelle errichtet worden. Seither steht hier für Abdankungen in kleinem Rahmen ein stimmungsvoller Raum zur Verfügung.